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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 108

1881 - Danzig : Boenig
108 193. Untreue schlägt den eigenen Herrn. ^ . Als in dem Kriege zwischen Frankreich und Prenßen ein Teil ^er französischen Armee nach Schlesien einrückte, waren auch Trnppen vom rheinischen Bnndesheer dabei, und ein bairi- scher oder württembergischer Offizier wnrde zu einem Edelmann einquartiert und bekam eine L>tnbe zur Wohnung, wo viele sehr schöne und kostbare Gemälde hingen. Der Offizier schien recht große Freude daran zu haben, und als er etliche Tage bei diesem Manne gewesen und freundlich behandelt worden war, verlangte er einmal von seinem Hanswirt, daß er ihm eins von diesen Gemälden znm Andenken schenken möchte. Der Hanswirt sagte, daß er das mit Vergnügen thun wollte, und stellte seinem Gaste frei, dasjenige selber zu wählen, welches ihm die größte Freude machen könnte. Wenn man die Wahl hat, sich selber ein Geschenk von jemand auszusuchen, so erfordern Verstand und Artigkeit, daß man nicht gerade das Kostbarste wegnehme. . Daran schien der Offizier auch zu denken; denn er wählte unter allen Gemälden fast das schlechteste. Aber gerade das war unserm schlesischen Edelmanne das liebste, und er hätte ihm gern das kostbarste da- für gelassen. „Mein Herr Oberst," so sprach er mit sichtbarer Unruhe, „warum wollen Sie gerade das geringste wählen, das mir noch dazu wegen einer andern Ursache wert ist? Nehmen -Lie doch lieber dieses oder jenes dort!" Der Offizier gab aber darauf kein Gehör, schien auch nicht zu merken, daß sein Haus- wirt immer mehr und mehr in Angst geriet, sondern nahm geradezu das erwähnte Gemälde herunter. Jetzt erschien an der Mauer, wo dasselbe gewesen war, ein großer feuchter Fleck. „Was soll das sein?" sprach der Offizier wie erzürnt zu seinem totblassen Wirt, that einen Stoß, und auf einmal fielen ein paar frischgemauerte und übertünchte Backsteine zusammen, hinter welchen alles Geld und Gold und Silber des Edelmanns ein- gemauert war. Der gute Mann hielt nun sein Eigentum für verloren, ergab sich schon geduldig darein und verlangte nur von dem feindlichen Kriegsmann zu erfahren, woher er habe wissen können, daß hinter diesem Gemälde sein Geld in der Mauer verborgen war. Der Offizier erwiderte: „Ich werde den Ent- decker sogleich holen lassen, dem ich ohnehin eine Belohnung schuldig bin." In kurzer Zeit brachte sein Bedienter — sollte man es glauben? — den Maurermeister selber, den nämlichen, der die Vertiefung in der Mauer zugemauert und die Bezahlung dafür erhalten hatte. — Der Mann hatte einen schändlichen Streich begangen; denn ein Handwerksmann ist seinen Kunden die größte Treue und in Geheimnissen, wenn es nichts Unrechtes ist, Verschwiegenheit schuldig.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 208

1880 - Sondershausen : Eupel
208 Erzbischof Konrad von Hochsteden. Das große Vermögen dieses Erzbischofes, sowie der damalige Reichtum der Bewohner Kölns machte den Beginn eines so großartigen Baues möglich. Auch brachten die unzähligen Pilger, die aus entfernten Gegenden dorthin wallfahrteten, zum Bau des Domes große Schätze zusammen. Aber die Kosten wurden doch endlich zu groß, so daß der Bau, woran noch 1599 gearbeitet wurde, dann eingestellt wer- den mußte, ehe noch die Hälfte fertig war. Der Dom ist in der Form eines Kreuzes gebaut, seine Länge beträgt 125 und seine Breite 72 Meter. Das Gewölbe wird von hundert Säulen getragen, die in vier Reihen neben einander stehen, und von denen die der mittleren Reihen mehr als 9 Me- ter im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Äste ge- spalten, die mit ihren Nachbarn sich zu spitzen Bogen verbinden und dem Äuge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die innere Höhe des Domes beträgt 50 Meter. Die beiden Thürme, deren jeder eine Höhe von 160 Meter erreichen wird, gehen ihrer Vollendung entgegen. In dem ans der Südseite stehenden Thurme hängt die große Domglocke, welche 225 Zentner wiegt und von 12 Mann gezogen werden muß. Neuer- dings ist eine noch größere Glocke hinzugefügt worden. Dieselbe ist aus dem Metall von eroberten französischen Kanonen gegossen, die Kaiser- Wilhelm geschenkt hat. Sie hat einen Durchmesser von 3^2 Meter, eine Höhe von 41/2 Meter, ein Gewicht von 540 Zentner und heißt die Kaiser- glocke. Im Jahre 1842 wurde auf Anregen des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm Iv., in Köln ein Domverein gegründet, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses herrliche Denkmal alter Baukunst weiter auszubauen und zu vollenden. Zn den Beiträgen der Mitglieder dieses Vereins zahlt der preußische Staat jährlich eine so bedeutende Summe (150000 Mark), daß wir die Hoffnung hegen dürfen, diesen Wunderbar: bald in feiner Vollendung zu schauen. Zu den vornehmsten Merkwürdigkeiten des Domes sind außer vielen Grabmälern zu rechnen: die große Sakristei mit der goldenen Kammer, welche mehrere Kostbarkeiten, unter andern den silbernen Sarg des Erz- bischofs Engelbert, ein schönes Kunstwerk, enthält; ferner die Kapelle der sogenannten heiligen drei Könige, aus verschiedenen Marmorarten erbaut, worin die Reliquien derselben in einem kostbaren, aus Goldblech gearbeite- ten und mit einer Menge von Perlen und Edelsteinen geschmückten Sarge aufbewahrt werden. Außer diesen besitzt der Dom noch viele andere Kost- barkeiten. Ein Schatz von großem Werte ist das sogenannte Dombild, welches sich in einer der sieben Seitenkapellen des Domes befindet. Auch an vielen andern trefflichen Gemälden ist der Dom reich, und die herr- lichen alten Gemälde, welche die ungeheuren Fenster bedecken, gehören zu den merkwürdigsten Arbeiten der Glasmalerkunst. Aber nicht minder pracht- voll sind die neuen Glasgemülde an der Südseite, ein Geschenk des Königs Ludwig I. von Baiern. Das Licht des Tages bricht sich in den bemalten Fenstern und verbreitet einen Dämmerschein durch die weiten Hallen, in welchem die Bilder der Heiligen zu leben und mit der andächtigen Menge den Ewigen zu lobpreisen scheinen. Der Kölner Dom wird von vielen Fremden aus weiter Ferne besucht. Aber nach dem Namen des Mannes, welcher den Plan zu diesem Riesen-

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 194

1880 - Sondershausen : Eupel
194 Unter allen Gebäuden verdient vorzüglich das vor anderthalb Hundert- Jahren vom ersten preußischen König mitten in der Stadt dicht an der Spree erbaute große königliche Schloß genannt zu werden, ein über 31 Meter hohes, prachtvolles, mit einer Kuppel über der Schloßkapelle versehenes Bauwerk, das ein längliches Viereck bildet und innerhalb zwei große und zwei kleine Höfe einschließt. Fünf hohe Portale führen in das Innere, welches große Prachtsäle, fürstliche Wohnungen, die Schatzkammer und eine Gemäldegalerie enthält. Drei große Wasserbehälter unter dem Dache enthalten beständig für alle Fälle der Feuersgefahr ein paar tausend Tonnen Wasser, welche durch eine Wasserdruckmaschine emporgehoben und im ganzen Schlosse vertheilt werden können. Auf der Lnstgartenseite zieht sich eine neu angelegte Terrasse hin, mit zwei erzenen, kolossalen Pferde- bündigern am Thoreingange, einem Geschenke des russischen Kaisers Nikolaus. Zn den schönsten öffentlichen Plätzen gehört besonders der Lust- garten, welcher vom königlichen Schlosse und dem Museum, der alten Börse, dem Dom, dem Zeughause und der Schloßbrücke umgeben wird. Das Reiterstandbild König Friedrich Wilhelm Iii., sowie eine große ge- schliffene Granitschale und ein Springbrunnen zieren ihn. Dem Schlosse gegenüber erhebt sich auf der anderen Seite des Lustgartens das alte Museum, das in den unteren Räumen die altertümlichen Bildwerke von Erz, Marmor und Stein aus Griechenland und Rom, in den oberen die fast anderthalbtausend Gemälde zählende Bildergalerie. Hinter diesem Museum, und mit demselben durch einen hohen Bogengang verbunden, er- hebt sich das neue Museum, durch die innere Ausschmückung das präch- tigste Gebäude Berlins und eins der schönsten Museen der Welt. Im Treppenhause desselben befinden sich die berühmten Wandgemälde von Kaulbach, aus 6 Haupt- und 16 Zwischenbildern bestehend, welche zu den bedeutendsten Kunstwerken der neueren Zeit gehören. Zur Seite des Lust- gartens liegt die evangelische Domkirche. Geht man über die Schloßbrücke, so kommt man an das unter dem ersten preußischen König erbaute große Zeughaus. Der untere Saal enthält die schweren Geschütze, der obere die schön geordneten leichten Waffen und die erbeuteten Kricgsfahnen und andere Feldzeichen. Gegenüber dem Zeughause liegt das von dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm bewohnte Palais. An das Zeughaus reihen sich die Hauptwache, das Univer- sitätsgebäude, welchem gegenüber das Opernhaus gelegen ist, das, nach dem furchtbaren Brande von 1843 um so prächtiger wieder einge- richtet, jetzt eines der schönsten Opernhäuser in Europa ist, und weiterhin das Akademiegebäude. Den mit Gartenanlagen belebten Platz umgeben außer dem Opernhause die katholische Hcdwigskirche, das Bibliothek- gebäude und das von dem König und Kaiser Wilhelm bewohnte Palais, welches die Häuserreihe zur Linken eröffnet. Vor diesem Palais steht das gewaltige Reiterstandbild König Friedrich des Großen, das herrlichste aller Standbilder in und um Berlin. Hoch zu Roß, umgeben von den Helden seiner Siegesschlachten, schaut der große Friedrich nach der Haupt- wache mit den marmornen Standbildern von Scharnhorst und Bülow hin, denen schräg gegenüber die bronzene Statue des Feldmarschalls Blüch er und zu beiden Seiten derselben die Standbilder Jorks und Gneisen aus am Opernhause stehen, und blickt zugleich nach dem Zeughause und dem königlichen Schlosse. Hier beginnt die großartigste aller Straßen Berlins,

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 113

1880 - Sondershausen : Eupel
113 Thore lag. Der Hausherr schwieg anfangs still; doch darauf wandte er sich zu seinem Diener und sprach leise die Worte: „Johann, ich weiß, daß du von dem allem nichts wieder sagst, so lange ich lebe; darum höre. Mein Vater war ein armer Schuhflicker im Oberlande, und auf seinem Grund und Boden wuchs ihm nicht mehr Getreide, denn drei oder^vier Ähren des Jahres, nämlich in seiner Dachrinne, wenn einmal ein Sperling ein Korn darin liegen ließ. Dazu hatte er sechs Kinder, und wenn er uns das Vesperbrot geben wollte, so hatte er oft nichts zu schneiden. Deshalb schaffte er das Vesperbrot zwischen Martini und Lichtmeß ganz ab, weil er bei sich dachte: Um elf Uhr wird zu Mittag gegessen und um fünf Uhr zu Abend; da brauchen die Kinder kein Vesperbrot. Und wenn doch eins von den kleinsten in dieser Fastenzeit die Tischlade aufzog und sie leer fand, pflegte der Vater zu sagen: Die Schneegänsc sind gekommen und haben das Brot mitgenommen. — Seit dieser Zeit wird es mir immer so wunderlich ums Herz, wenn ich die Schneegänse höre." So sprach der Herr des Schaffners. — Der Erzähler aber wünscht, es möchten alle reichen Kaufherrn wie der Kaufmann Sondersleben auf das Vogelgeschrei achten, im Winter auf die Gänse und im Sommer auf die jungen Sperlinge, welche rufen: Gib, gib! Stöber. 165. Gott sieht das Herz an. Es war einmal ein König, der erbaute ein reiches Münster zur Ehre und zum Lobe Gottes, und durfte niemand bei Leib und Leben zu diesem Bau einen Heller beisteuern nach des Königs ausdrücklichem Gebote, sondern er wollte es ganz ans dem eigenen Schatze erbauen. Und so geschah es auch; das Münster war vollendet, schön und würdig, mit aller Pracht und Zier. Da ließ der König eine große marmorne Tafel zurichten und darin mit goldenen Buchstaben eine Schrift graben, daß er, der König, den Dom allein erbaut und niemand dazu beigesteuert habe. Als aber die Tafel einen Tag und eine Nacht aufgerichtet war, da war in der Nacht die Schrift verändert, und statt des Königs Namen stand ein anderer Name darauf, und zwar der Name einer armen Frau, so daß es nun lautete, als habe sie das ganze prächtige Münster erbaut. Das ver- droß den König höchlich. Er ließ den Namen vertilgen und den seinigen wieder einschreiben. Aber über Nacht stand wieder der armen Frau Namen auf der Tafel, und jedermann las, daß sie des Münsters Stifterin sei. Und zum dritten Mal ward des Königs Name auf die Tafel geschrieben, und zum dritten Mal verschwand er, und jener kam zum Vorschein. Da merkte der König, daß hier Gottes Finger schriebe, demütigte sich und ließ nach der Frau forschen und sie vor den Thron rufen. Voll Angst und Schrecken trat sie vor den König. „Frau," sprach er, „es begeben sich wunderliche Dinge. Sage mir bei Gott und deinem Leben die Wahrheit. Hast du mein Gebot nicht vernommen, daß niemand zu dem Münster geben sollte? Oder hast du doch dazu gegeben?" Da fiel das Weib dem Könige zu Füßen und sprach: „Gnade, mein Herr und König. Ich will alles be- kennen. Ich bin ein armes Weib und muß mich kümmerlich mit Spinnen ernähren, daß mich der Hunger nicht tobtet. Da hatte ich doch ein Heller- lein erübrigt, das mochte ich gar zu gerne darbringen zu deinem Tempelban Helmrich, Vaterland. Lesebuch. g

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 207

1880 - Sondershausen : Eupel
207 sehen elendiglich umkamen. Viele Notleidende sammelten sich um die Burg zu Mainz, wo Hatto sein Hoflager hatte, und schrien um Brot. Der hartherzige Bischof aber verweigerte es ihnen, obgleich seine Speicher gefüllt waren, und schalt sie, dass sie müssiges, schlech- tes Volk wären und nicht arbeiten wollten. Die Armen baten drin- gender; da schickte Hatto seine Knechte gegen sie und liess sie er- greifen, so viel ihrer waren, Männer, Weiber, Greise und Kinder, in eine Scheune sperren und gab hierauf Befehl, die Scheune anzu- zünden. Das war ein schrecklicher Anblick, und die Steine hätten sich mögen daroh erbarmen; nur der Bischof blieb unerweicht und spottete vielmehr, indem er sagte: „Hört, wie die Mäuslein pfeifen!“ Da kam das Strafgericht des Himmels über Hatto. Ungeheure Schwärme von Mäusen erschienen in seinem Schlosse, und zuletzt wusste niemand sich ihrer zu erwehren. Je mehr man ihrer tödtete, desto grösser wurde ihre Anzahl. Da entfloh Hatto nach Bingen und liess am Fuss des Buppertsberges einen Thurm in den Khein bauen und rettete sich auf einem Nachen in den Thurm. Doch die Mäuse verfolgten ihn auch hierher; sie schwammen über das Wasser, klet- terten in den Thurm und brassen ihn selbst bei lebendigem Leibe auf. Brüder Grimm. 26. Die Lorelei. tf 1. weiß nicht, was soll es be- deuten, ß ich so traurig bin; ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl, und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. 2. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar; ihr goldnes Geschmeide blitzet; sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei; das hat eine wundersame, gewaltige Melodei. 3. Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh; er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn, und das hat mit ihrem Singen die Lorelei gethan. Heine. 27. Der Dom zu Köln. Unter den vielen Kirchen der Stadt Köln und überhaupt unter allen Kirchen Deutschlands ist eine der merkwürdigsten und vorzüglichsten der herrliche Dom. Der Bau des Domes begann im Jahre 1248 durch den

6. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 34

1880 - Danzig : Axt
34 Ii. Teil. Erdbeschreibung. D. Mittel-Europa. vielen Jnselchen in den Lagunen erbaut; statt der Straßen hat die Stadt Kanäle; der Markusplatz ist berühmt. Pàdua. Verona. Mantua. Cremona (Geigen), d) Emilia: Bologna (bolonja), Univ.; Parma; Piacenza (piatschcnza); Modena; Ravenna; Carrara, am Meere, hat große Marmorbrüche. — 2) Mittelitalien: a) Die Marken, mit der Hauptstadt Ancona, b) Umbrien: Hauptstadt Perugia (perudscha). c) Toskana: Haupt- stadt Florenz am Arno; Livorno; Pisa. Zu Toskana gehört auch die Insel Elba, wo Napoleon I. eine Zeitlang lebte, ä) Der ehemalige Kirchenstaat: Nom an der Tiber ist die Hauptstadt des Königreichs, hat 280 000 Einwohner und heißt auch die „ewige Stadt." Hier ist der Sitz des Papstes (Residenz der Vatikan). Die in Kreuzform gebaute Peterskirche ist die berühmteste Kirche der Welt. Die Katakomben unter der Stadt sind unterirdische Gänge und Gewölbe, welche von den ersten Christen als Zufluchts- und Begräbnisstätten angelegt wurden. Der Vatikan und Qnirinal sind Paläste; die Engelsbnrg ist eine Citadelle. Alter- tümer sind: das Kolosseum, das Pantheon, das Kapitolium, die Trajaussänle. Die Stadt besitzt viele Kunstschätze und ist die wichtigste Bildungsstätte der Maler und Bildhauer. Zu Mittelitalien gehörtauch die kleine Republik San Marino (62 qkm). — 3) Unteritalien: a) Neapel oder das vormalige Königreich beider Sicilien ist reich an Südfrüchten, feinen Weinen (Lacrimar Christi) rc. Zu den Plagen gehören: Die Ausbrüche des Vesuv und Ätna, der Sirokko, die Erdbeben und Skorpione. Städte: Neapel am Vesuv, hat eine reizende Lage; die Lazzaroni bilden den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Städte Pompeji und H er cnlanum, welche einst durch den Vesuv verschüttet wurden, werden wieder auögcgraben. Gaöta, Salerno, Tarent, d) Die Insel Sicilien mit Palermo. Städte: Catania am Ätna; Messina, o) Die Insel Sardinien, mit der Stadt Caliari (kaljari). Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Das Fürstentum Rumänien, hat über 121 000 qkm, etwa 6 Mill. Einw., liegt auf dem linken Donauufer und besteht aus der Moldau mit der Hauptstadt Jassy und der Walachei mit der Hauptstadt Bukarest (bukarescht). — 2) Das Fürstentum Bulgarien (fast 98 Ooo qkm — 4 Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Sofia. 8) Das Fürstentum Serbien (fast 44 000 qkm — l1/« Mill. E.) mit der Festung Belgrad an der Donau. 4) Bosnien und die Herzegowina (fast 72000 qkm — 1% Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Serajewo. 5) Das Fürstentum Montenegro (fast 5000 qkm —190 Ooo Einw.) mit der Hauptstadt Cettigne ( tschettinje). Die europäische Türkei ist ein Kaisertum, hat 192 Ooo qkm und 6 Mill. Einw. Sie ist von Asien nur durch die Straße der Dardanellen und den Bosporus (2 km breit) getrennt. Das Klima ist mild und weniger heiß als in Italien. Der Boden ist außer- ordentlich fruchtbar, aber nicht fleißig angebaut. Die merkwürdigsten Produkte sind: Pferde, Kamele, Wölfe und Bären, Seidenraupen — Baumwolle, Mais, Reis, Südfrüchte, Tabak — Meerschaum. Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen Religion und sind leiden- schaftliche Tabak- und Opiumraucher. Der Landesherr heißt Sultan, der erste Minister Großvezier, der Ministerrat Divan, die Kirche Moschee, die heilige Schrift Koran, der oberste Geistliche Mufti, die Geistlichen überhaupt nennt man Ulema. Provinzen: Rum-, Ili oder Romanie», Macedonie», Thessalien, Albanien, Ost-Rumelien. Städte: Kon- stantinopel (Stambul), in den ältesten Zeiten Byzanz genannt, hat über 600 000 E., liegt am Bosporus in herrlicher Lage; Pera,ugalatà und Skutari sind Vorstädte; das Serail (seraj) ist die frühere Residenz des Sultans nd bildet einen Stadtteil für sich. Adriano pel, an der Maritza. Philipoppel. Gallipoli. Salonichi (das alte Thessalonich). Zur Türkei gehört auch die große Insel Kreta. Das Königreich Griechenland enthält über 50 000 qkm und 1^ Mill. Einw. Es ist der südlichste Teil der Balkanhalbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und hat ein mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht fast ewiger Frühling. Produkte wie in der Türkei. Die Bewohner sind griechisch- und römisch-katholisch. Während Griechen- land im Altertum der Sitz der höchsten Geistesbildung war, ist gegenwärtig die Schul- bildung nur dürftig. — Städte: Athen, hat 50 000 Einw., ist die berühmteste Stadt des Altertums, besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen rc. Korinth und Patras, am Golf von Korinth, Handel mit kleinen Rosinen (Korinthen). Nauplia, Festung. Die 3 letztenstädte liegen auf derhablinsel Morea oder dcmpeloponncs. Unter den Inseln merken wir außer den 7 jonischen: Euböa oder Negroponte, Tinos, Naxia, Paros. Die Städte Corfà und Zante auf den gleichnamigen Inseln. v. Mittel-Europa. Die Republik Frankreich, über 500 000 qkm, 40 Mill. Einw. Das Klima im Norden ist wie in Norddeutschland, im Süden sehr mild, so daß Südfriichte gedeihen. Die

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 60

1877 - Essen : Bädeker
60 und seine Lehre unser Erstes und Höchstes sein sollen. Der Hahü auf dem Kreuze,, das Bild der Wachsamkeit, erinnert an die Worte Jesu auf dem Ölberge: „Wachet und betet!" — In dem Kirche t hur me ist gewöhnlich eine Uhr angebracht, deren Schlag man weithin hören kann. Das Zifferblatt der Uhr befindet sich auf der Wand des Kirchthurmes. Auf dem Zifferblatt können wir sehen, wie viel Uhr oder wie spät es ist. Die Uhr ruft mit ihrem Schlage die Leute an ihre Arbeit und die Kinder in die Schule; aber sie ruft auch allen Menschen zu: „Benutze deine Zeit weise; denn wie die Stunden, so fließen auch die flüchtigen Jahre dahin, und du wandelst einen Weg, den du nie zurückkehren wirst." Das Innere der Kirche ist nicht, wie das Haus, in viele kleine Raume eingetheilt, sondern besteht gewöhnlich nur aus einem oder drei Schiffen und dem Chore. Hat eine Kirche drei Schiffe, so ist das mittlere gewöhnlich höher gebaut, als die beiden andern. Jenes heißt alsdann das Haupt- oder Mittelschiff, diese die Seitenschiffe. Die Decke der Kirche bildet gewöhnlich ein Gewölbe. Das Gewölbe ruht auf den Seitenmauern, oder auf den Seitenmauern und den Pfeilern, welche in Reihen zwischen dem Hauptschiffe und Nebenschiffen stehen. Der Fußboden der Kirche ist gewöhnlich mit Steinplatten belegt. Aus dem Hauptschiffe gelangt man über einige Stufen auf einen erhöhten Raum, welcher das Chor heißt. Neben dem Chore befindet sich .die Sakristei oder Chorkammer, in welcher der Priester die kirchliche Kleidung an- und ablegt. Auf dem Chore steht der Hauptaltar. .In den meisten Kirchen befinden sich auch noch zwei oder mehrere Neben- oder Seitenaltäre. Auf den Altären wird von dem Priester das heilige Meßopfer dargebracht. In der Mitte der Altäre, besonders aber des Hauptaltars, erhebt sich der Tabernakel, der Thron des im allerheiligsten Sakramente des Altars gegenwärtigen Heilandes. Hier wohnt er wahrhaft als Gottes- und Menschen söhn unter uns; hier nimmt er unsere Gebete auf und erfüllet fort und fort, was er vor seiner Himmelfahrt verheißen hat: „Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis an's Ende der Welt." — • Außer den Altären befinden sich in der Kirche noch: ein Taufstein, eine Kanzel, Beichtstühle, eine Kommunionbank, eine Orgel, Bänke, Crucifixe, Heiligenbild er, Leuchter, Kerzen, Fahnen, Weihwassergefäße, Klingelbeutel und Opferstöcke. Beim Anblicke des Taufsteins magst du des Gelübdes gedenken, welches deine Pathen bei der heiligen Taufe für dich gethan: an Gott zu glauben, seinen heiligen Willen zu thun und die Sünde zu meiden. Die Kanzel ist die Stätte, wo von dem Priester Gottes Wort gepredigt wird, wo wir zum Guten ermahnt und vor dem Bösen, der Sünde, gewarnt werden. Der Beichtstuhl aber mahnt den Sünder, sich durch das Sakrament

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 293

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
293 Bau, woran noch 1599 gearbeitet wurde, dann eingestellt werden mußte, ehe noch die Hälfte fertig war. Der Dom ist in der Form eines Kreuzes gebaut; seine Länge beträgt 400 Fuß und seine Breite 231 Fuß. Das Gewölbe wird von 100 Säulen getragen, die in 4 Reihen neben einander stehen, und von denen die der mittleren 30 Fuß im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Neste gespalten, die mit ihren Nachbarn sich zu spitzen Bogen verbinden und dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die innere Höhe des Chores beträgt 161 Fuß. Die beiden Hauptthürme, deren jeder eine Höhe von 500 Fuß erreichen sollte, sind noch unvollendet; jedoch wird sehr fleißig daran gearbeitet, und das Werk schreitet rüstig vorwärts. In dem süd- lichen Thurme hängt die große Domglocke, welche 225 Centner wiegt und von 12 Mann gezogen werden muß. Was aber ist sie gegen die riesige Kaiserglocke von 500 Ctr. Gewicht, welche aus dem Metall eroberter französischer Kanonen gegossen und ein Geschenk des Kaisers ist! In den neuesten Zeiten ist ein Verein unter dem Namen „Dombau-Verein" zusammengetreten, um den Ausbau dieses herrlichen Denkmals alter Baukunst zu bewirken. Zu den Beiträgen der Mitglieder dieses Vereins zahlt der König von Preußen jährlich auch eine bedeutende Summe, und es steht zu hoffen, wir werden diesen Wunderbau bald in seiner Vollendung schauen. Zu den vornehmsten Merkwürdigkeiten des Domes ist außer vielen Grab- mälern zu rechnen: Die große Sakristei mit der goldenen Kammer, welche mehrere Kostbarkeiten, unter andern den silbernen Sarg des Erzbischofs Engel- bert, ein schönes Kunstwerk, enthält; ferner die Kapelle der heil, drei Könige, aus verschiedenen Marmorarten erbaut, worin angeblich die Reliquien der heil, drei Könige in einem kostbaren, aus Goldblech gearbeiteten und mit einer Menge von Perlen und Edelsteinen geschmückten Sarge aufbewahrt werden. Auch an trefflichen Gemälden ist der Dom reich, und die herrlichen Glas- gemälde, welche die ungeheuren Fenster bedecken, gehören zu den merkwürdigsten Leistungen dieser Kunst. Man kann sagen, das Glas verschwindet ganz dem Auge — alles ist Farbe und wie Sonneuglanz im Regenbogen — und schon deshalb wird der Dom von Fremden aus weiter Ferne besucht. Aber nach dem Namen des Mannes, welcher den Plan zu diesem Riesenbau entworfen, nach dem ersten großen Baukünstler des Domes fragt jeder Besucher vergebens. Man weiß ihn nicht. Man hat Jahrhunderte an dem Dome nach dem noch vorhandenen Plane gebaut, aber es ist niemandem eingefallen, den Namen die- ses großen Geistes zu nennen. „Die Meister, die am Dome gebaut haben, werden nicht genannt; sie haben sich ein herrliches Denkmal gebaut, aber ohne Inschrift." Haesterts Lesebuch. 146. Das Wupperthal. Das ehemalige Herzogthum Berg, welches seit 1815 zu Preußen gehört, wurde von dem Rheine, der Sieg, der Ruhr und der Grafschaft Mark begrenzt. Die Hauptstadt war das schöne Düsseldorf. Dies Ländchen, auch das bergische Land genannt, ist eine der berühmtesten Gegenden Deutschlands. Weniger seine Naturschönheiten sind es, wodurch es sich einen so großen Ruf erwirbt — obwohl es auch daran reich ist —, als vielmehr der Gewerbfleiß seiner Bewohner, namentlich der Kreise Elberfeld, Solingen und Lennep. Die Waaren, welche hier verfertigt werden, sind in aller Herren Ländern ein gesuchter Artikel. Wahrhaft großartig ist die Industrie in diesen Gegenden. Das Land ist aber auch fast wie kein anderes zu Fabrikanlagen geeignet. Die Wupper und die ihr zufließenden Bäche haben ein sehr starkes Gefälle und begünstigen dadurch die Anlegung von Spinnereien, Tuchfabriken, Eisenhäm- mern, Schleifkotten u. dgl. Die Wupper allein treibt mehr als 400 Mühlen-, Schleif- und Hammerwerke. In einem lieblichen Thale liegen in einer Ausdehnung von fast zwei Stun- den die Wupper entlang die beiden blühenden, fast gleich großen Städte Barmen

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 292

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
292 in seinem Schooße, und in der Nähe von Siegen befindet sich ein berühmtes Stahlbergwerk. Den nordwestlichsten Theil dieses Gebirges bildet das Sieben- gebirge oberhalb Bonn am Rhein. Sieben Berge sind dort auf einem kleinen Raum zusammengedrängt: Der Drachenfels, die Wolkenburg, der Lohr- berg, der Oelberg, die Löwenburg, der Nonnen st romberg und der Petersberg, von welchen der Oelberg der höchste ist und die weiteste Fern- sicht gewährt. Wundervoll ist die Gegend des Siebengebirges und lockt alljähr- lich durch ihre Schönheit Tausende von Besuchern herbei. Man besteigt gewöhn- lich von Königswinter aus den Drachenfels, — welcher mit dem schräg gegen- überliegenden Rolandseck gleichsam das Thor zu den schönen Rheingegenden bildet, — um von der Ruine auf dessen Spitze die herrliche Aussicht in das Rheinthal zu genießen. Die unten in der Tiefe rheinauf- und abwärts fahren- den Segel- und Dampfschiffe sehen winzig klein aus, ja die Kähne erscheinen fast wie Nußschalen. Die Ruine ist ein Ueberrest der alten Burg Drachenfels, welche im Jahre 1520 von Franz von Sickingen zerstört wurde. Etwas unter- halb dieser Ruine steht auf einer hervorspringenden Platte ein weit in das Land hineinschauendes Denkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege. In den zackigen Felsenmasien an der Südseite des Berges befindet sich ein Steinbruch, die Domkaul genannt, weil er in früheren Zeiten — und auch jetzt wieder — die Steine zu dem Kölner Dombau lieferte. Oberhalb der Domkaul befindet sich eine Höhle, das Drachenloch, wo der Sage nach in alter Zeit ein Drache hauste. 2. Das Bergische. Zwischen Sieg und Ruhr befindet sich das Bergisch e, welches mit dem Sauerländischen Gebirge in Westfalen zusammenhängt. Die Hügel des Bergischen treten nicht so nahe an den Rhein, wie die der übrigen rheinischen Gebirge. Das Rheinthal erweitert sich mehr und mehr zur Nieder- rheinischen Tiefebene. Auf der rechten Ruhrseite treten noch die Aus- läufer des zwischen Ruhr und Lippe liegenden Haarstrangs aus Westfalen in Rheinland hinein. 144. Die Loreley. 1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Mährchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. 2. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. 3. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar; Ihr gold'nes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. 4. Sie kämmt es mit goldenem Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame Gewaltige Melodei. 5. Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh'. 6. Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende gar Schiffer und Kahn; Das hat mit ihrem Singen Die Loreley gethan. H. Heine. 145. Der Dom zu Köln. Unter den vielen Kirchen der Stadt Köln und überhaupt unter allen Kirchen Deutschlands ist eine der merkwürdigsten und vorzüglichsten der herr- liche Dom. Der Bau des Domes begann im Jahre 1248 durch den Erzbischof Conrad von Hochsteden. Das große Privatvermögen dieses Erzbischofs, so- wie der damalige Reichthum der Bewohner Kölns machten den Beginn eines so großartigen Baues möglich. Auch brachten die unzähligen Pilger, die aus entfernten Gegenden zur Verehrung der Reliquien der heil, drei Könige oder Weisen aus dem Morgenlande dahin wallfahrteten, zum Vau des Domes große Schätze zusammen. Aber die Kosten wurden doch endlich zu groß, so daß der

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 243

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
243 Der Bergmann hat einen dunkeln Kittel an und trägt auf dem Rücken eine kurze lederne Schürze. Mit einem fröhlichen „Glückauf" steigt er auf Leitern 300—400 m tief in den Schacht hinab. Dort unten sind wagerechte Gänge, Stollen, angelegt. Am Ende dieser Stollen klopft der Bergmann mit dem „Bickel" das glänzende Erz los. Das gewonnene Erz wird sodann in einen großen Eimer gethan. Dieser hängt an einem langen Drahtseile und wird durch eine Maschine nach oben gezogen. Später wird das Erz im Pochwerke zerstampft; von hier kommt es in die „Hütte", wo es geschmolzen wird. 285. Die Provinz Hessen-Nassau. 1. Das Hauptgebirge der Provinz ist der Taunus. Derselbe ist sehr reich an warmen Quellen. Berühmte Badeörter sind hier Wiesbaden, Selters und Ems. Den westlichen Abhang des Taunus bildet das Rheingauer Bergland, an das sich im Norden der Rh ein g au anschließt. Die Südwestecke des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf demselben ist zur Er- innerung an die großen Siege von 1870 bis 1871 ein Riesendenkmal errichtet worden. Die Riesenfigur, eine Germania, steht ans einem 25 m hohen Unterbau. Sie ist so groß, daß durch das Armgelenk derselben ein Mann hindurchschlüpfen kann, und im Innern des Unterkörpers haben mehr als zwanzig Personen Raum. 2. Die Hauptflüsse der Provinz sind Werra, Fulda, Main und Lahn. An der Fulda liegt Kassel, die Hauptstadt der Provinz, zwei Stunden von Kassel das Lust- schloß Wilhelmshöhe mit seinen berühmten Niederwald-Denkmal. Wasserfällen. Daselbst residierte von 1807 bis 1813 Jörome, der König Westfalens, von 1870 — 1871 aber diente cs Na- poleon Iii. während seiner Gefangenschaft zum Aufenthalt. — An der Fulda liegt auch die Stadt Fulda. Hier gründete Bonifatius ein Kloster, das später sehr- berühmt wurde. In dem Dome daselbst ruhen seine Gebeine, vor demselben hat man ihm ein Denkmal errichtet. 3. In einer fruchtbaren Ebene am Main liegt Frankfurt (mit den Vorstädten 200 T.). Schon Karl der Große soll hier eine Burg gegründet haben, welche er Frankenfurt nannte. In dem Dome wurden ehemals die deutschen Kaiser ge- krönt und dann nach dem Rathanse, dem Römer, geleitet. In dem ersten Stocke desselben befindet sich der Kaisersaal; hier speiste der neugewählte Kaiser mit den Kurfürsten und zeigte sich nachher vom Balkon ans dem Volke. An den Wänden hängen die überlebensgroßen Bildnisse aller (neunnndvierzig) Kaiser des ehemaligen deutschen Reichs, bis auf Franz Ii., der 1806 die deutsche Kaiserkrone niederlegte. „Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum; kein neuer Herrscher fünde zu seinem Bildnis Raum." Auf dem Roßmarkte erhebt sich das Denkmal Gntenbergs und ans dem Goetheplatze das Standbild Goethes. Im Hirschgraben steht Goethes Geburtshaus mit einer Marmortafel, auf welcher die Worte stehen: „In diesem 16*
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